Essen in Norwegen

Essen tun wir alle. Wieso also darüber schreiben? Nun ja, weil es hier doch ein paar Dinge gibt, die wir in Deutschland bestimmt nicht essen würden. Wie zum Beispiel Käse, der stark nach Karamel schmeckt (Brunost = Braunkäse). Oder geräucherter Schafskopf (Smalahove), der zu Weihnachten gegessen wird. Ein Glück werde ich die Tradition nicht mitmachen müssen - Mama, Papa, ich beschwer mich nie mehr über Würstchen am Heiligabend, versprochen! Kontrovers ist auch Walfleisch (zu meiner Überraschung sehr lecker) oder Elch. Der Fischmarkt mitten im Zentrum Bergens zeigt, welche Bedeutung Fisch hier hat. Und wie lecker ist es, mit Freunden frischen Fisch zu essen :)

Chor: Der erste Eindruck

So etwas habe ich noch nie erlebt: Auditions um Mitglied in einen Chor zu werden. Ich und 20 andere kamen mit einem Lied unserer Wahl vorbereitet zu dem Treffen. Dort mussten wir noch ein norwegisches Lied singen (das ich nicht kannte und auch keine Ahnung hatte wie man es aussprechen soll...) Letzten Endes wurden 9 Leute genommen - und ich war eine davon. Und die erste internationale Studentin, die jemals im Chor war. Seit über 30 Jahren bestehen. Die erste Chorprobe war auch genial, das Tempo ist sehr hoch und die einzelnen Sänger alle stark. Es findet alles auf norwegisch statt, eine echte Herausforderung. Aber bisher gab es immer Essen (und davon viel!), also habe ich auch was zu tun. Und wenn es eben nur essen ist (und wie ein Fisch gucken ;-) ). 

Zum Hören bitte hier klicken: Optimum auf Youtube

UPDATE: Ich hab auch einen kleinen Video-Schnipsel:

 

Verlaufen

Nachdem ich die 3. Serie "Orange is the New Black" an diesem Morgen gesehen hatte, dachte ich ist es an der Zeit etwas anderes zu machen. Etwas sinnvolleres vielleicht? Sport? Zwar blieb der Himmel grau - es regnete aber (noch) nicht. Ein Grund, das Zimmer zu verlassen und die Umgebung zu erkunden. Nach 3 km bergauf und der falschen Entscheidung nicht den Waldweg direkt nach Hause, sondern eine asphaltierte Alternative zu nehmen, war es dann passiert. Ich hatte mich absolut verlaufen. Was ich in Bergen eventuell noch unter "Abenteuer" durchgehen lasse. Die Landschaft hat auch ihr Bestes gegeben mich weiterhin positiv zu stimmen. Dennoch lautet mein Fazit: Nicht mehr alleine (und in kurzer Hose, und ohne Wasser) joggen gehen.

Zu viel Wetter

Fragt ein deutscher Tourist einen kleinen norwegischen Jungen, ob es in Bergen immer regnet. Und dieser antwortet ihm: "Ich weiß nicht, ich bin erst 3 Jahre alt!" Es ist nicht zu vergleichen mit deutschem Regen - wo Menschen in ihren Häusern bleiben, die Fenster schließen und heißen Kakao trinken. Hier kann morgens die Sonne scheinen, mittags die Welt untergehen und abends nur noch ein kräftiger Wind wehen. Bergen hat einfach zu viel Wetter an einem Tag! Was es schwierig macht den Tag zu planen. Gehe ich noch joggen, oder werde ich dabei nur nass? Jetzt einkaufen oder lieber später, wenn es nicht mehr so kräftig regnet? Mit Sonnenbrille und Regenschirm das Haus verlassen ist hier völlig normal. Wahrscheinlich ist es eine Sache der Gewohnheit, und bald werde ich auch - wie alle Einheimischen - Outdooraktivitäten machen. Bei egal welchem Wetter.

Brennende Mülleimer

Wir haben schnell herausgefunden, dass Norweger gerne BBQs im Freien haben. Das ganze ist auch überhaupt nicht teuer, also haben wir unser Sonntagsessen am Fjord geplant. Selbst die Sonne hat die Idee gut geheißen und kam für paar Stunden raus. Nachdem wir also alle satt und glücklich waren, wurden die Essensreste weggeworfen und der Einweggrill in den Müll getan... Moment. Der gehört doch in den Metallkasten daneben, um auszukühlen? Never mind. Das Feuer haben wir gelöscht, um dann still und heimlich davon zu gehen. Merke: Varme Engangsgriller kommen nicht in den Müll!

 

 

 

Adventure Time!

Draußen sind vielleicht gerade mal 20 Grad und es regnet zur Abwechslung nicht. Hier in Bergen heißt das: Raus aus dem Haus und was erleben! Also bin ich mit paar Freunden zum Fjord gegangen, na klar, um zu schwimmen. Wenn ihr wissen wollt wie kalt es war... nun, es war noch kälter als das! Gefühltes Eiswasser. Aber so erfrischend. Zu der Stelle werde ich bestimmt wiederkehren, dann aber wenn die Sonne doller scheint. 

Update: Okay ich weiß nicht genau wie es dazu kam, aber heute bin ich wieder ins Wasser gesprungen. Es war nicht geplant, also lasst euch sagen.... keine gute Idee ohne Handtuch zu gehen :P

Die Sache mit den Trollen

Es ist also so, dass Norweger Trolle ganz gut finden. Sie sind in Geschäften für Touristen (ganz klein und haarig), an Sehenswürdigkeiten (etwas größer und aus Plastik aber deswegen nicht fotogener), und selbsterständlich da, wo sie wirklich leben - im Wald. Dort verstecken sich hölzerne Rassen; vielleicht weil sie so hässlich sind? Seht einfach selbst...

 

 

Alle Wege führen nach..Bergen

Und dann war es plötzlich so weit. Das Zimmer war ausgeräumt, die Koffer gepackt und alles im Auto verstaut...

 Ein letztes Mal vor der Abreise noch gemeinsam essen gehen...

 Und schon ging es Richtung Norden. Wahnsinn, was alles ins Auto gepasst hat. Koffer, Taschen, Rucksäcke und mehr...

Der kleine Abstecher nach Lübeck um meine Tante zu treffen war sehr schön und hat die 1000km Fahrt kürzer erscheinen lassen.

Mein erstes Mal in Dänemark - leider nur paar Stunden in einem kleinen Restaurant und dann in der Schlange vor dem Schiff, um  endlich an Bord zugehen.

Nach einer wackeligen Nacht auf dem Schiff wachte ich zu dieser Landschaft auf. Meine neue Heimat auf Zeit. Norwegen. Das Land der tollen Landschaften, hilfsbereiten (und wirklich hübschen) Menschen, teuren Lebensmittelpreisen, und der Ort, an dem Abenteuer gelebt werden!